Das erste anstehende Gestein ist ein grünschieferfazieller, mylonitisierter Paragneis mit einer feinkörnigen, grau‐grünen Grundmasse und den Mineralen Quarz, Feldspat (Albit) und Glimmer. Das Ausgangsgestein war ein Kinzigit (amphibolitfazieller Metapelit). Die grünschieferfazielle Überprägung und Mylonitisierung durch Bewegung entlang der Insubrischen Linie erfolgte alpin (Tertiär).
Wenige Meter weiter hat ein leukokrates (= helles Material vorherrschend) Gestein den Paragneis durchschlagen. Es enthält Quarz und Feldspat mit Karlsbader Zwillingen. Dieser siliziumreiche Pegmatit intrudierte im Perm. Die relative Grobkörnigkeit lässt auf eine relativ hohe Widerstandsfähigkeit gegen die Mylonitisierung schließen.
Entlang der Straße wurden im Paragneis Messungen durchgeführt. Die Foliation fällt mit 358/ 67 steil nach N ein. Das Streckungslinear, das der Transportrichtung entspricht, fällt mit 83/ 12 flach gen E. Entlang der Insubrischen Linie sind die Bewegungsrichtungen der Gesteine erkennbar, in unserem Fall ein dextraler Bewegungssinn anhand von σ‐Klasten (Porphyroklasten meist aus Feldspat) und Scherbändern.
Auf Höhe des Parkplatzes der Osteria Grotto da Peo steht ein blau‐grauer, lagiger Kalkmarmor mit Quarzknauern an, der wahrscheinlich einmal Lombardischer Kieselkalk (Lias) war und hier unter grünschieferfaziellen Bedingungen zerschert und mylonitisiert wurde. Das Streckungslinear (295/ 28) fällt gen NW ein und liegt parallel zum Einfallen der Foliation (333/ 28). Der Schersinn ist top‐Süd.
Weiter oberhalb folgt erneut ein Kalkmarmor mit SiO2‐Knollen und ‐Bändern. Das SiO2 stammt von Skleriten (Schwammnadeln).
Bergab gen N stehen quarzreiche Mylonitgneise mit großen Feldspäten an, entstanden aus Orthogesteinen (z.B. Pegmatit oder Granit). Der Aufschluss gehört noch zu den Südalpen.
Weiter nördlich am Weg entlang eines Tals ist eine Grenze zwischen südlich anstehendem Marmor und nördlich anstehendem, stark verformtem Gneis sichtbar. Der Gneis der Sesia‐Decke ist Teil des Penninikums, der Marmor ist Teil des Südalpins. Die Grenze, eine dazwischen liegende Verwerfung, ist die Insubrische Linie (bedeutende Dextralverschiebung der Alpen). Entlang der Insubrischen Linie fand hier ein vertikaler Versatz von ca. 20 km statt. Hierbei wurde das Penninikum gegenüber den Südalpen angehoben. Ein großer Teil der Relativbewegung wurde von den Myloniten, der Rest durch die eigentliche, spröde Insubrische Linie aufgenommen. Nur eine randliche Zone der unmetamorphen Südalpen, wie die entlang der Straße besichtigten Mylonite, wurde im Tertiär grünschieferfaziell überprägt.
Wenige Meter weiter hat ein leukokrates (= helles Material vorherrschend) Gestein den Paragneis durchschlagen. Es enthält Quarz und Feldspat mit Karlsbader Zwillingen. Dieser siliziumreiche Pegmatit intrudierte im Perm. Die relative Grobkörnigkeit lässt auf eine relativ hohe Widerstandsfähigkeit gegen die Mylonitisierung schließen.
Entlang der Straße wurden im Paragneis Messungen durchgeführt. Die Foliation fällt mit 358/ 67 steil nach N ein. Das Streckungslinear, das der Transportrichtung entspricht, fällt mit 83/ 12 flach gen E. Entlang der Insubrischen Linie sind die Bewegungsrichtungen der Gesteine erkennbar, in unserem Fall ein dextraler Bewegungssinn anhand von σ‐Klasten (Porphyroklasten meist aus Feldspat) und Scherbändern.
Auf Höhe des Parkplatzes der Osteria Grotto da Peo steht ein blau‐grauer, lagiger Kalkmarmor mit Quarzknauern an, der wahrscheinlich einmal Lombardischer Kieselkalk (Lias) war und hier unter grünschieferfaziellen Bedingungen zerschert und mylonitisiert wurde. Das Streckungslinear (295/ 28) fällt gen NW ein und liegt parallel zum Einfallen der Foliation (333/ 28). Der Schersinn ist top‐Süd.
Weiter oberhalb folgt erneut ein Kalkmarmor mit SiO2‐Knollen und ‐Bändern. Das SiO2 stammt von Skleriten (Schwammnadeln).
Bergab gen N stehen quarzreiche Mylonitgneise mit großen Feldspäten an, entstanden aus Orthogesteinen (z.B. Pegmatit oder Granit). Der Aufschluss gehört noch zu den Südalpen.
Weiter nördlich am Weg entlang eines Tals ist eine Grenze zwischen südlich anstehendem Marmor und nördlich anstehendem, stark verformtem Gneis sichtbar. Der Gneis der Sesia‐Decke ist Teil des Penninikums, der Marmor ist Teil des Südalpins. Die Grenze, eine dazwischen liegende Verwerfung, ist die Insubrische Linie (bedeutende Dextralverschiebung der Alpen). Entlang der Insubrischen Linie fand hier ein vertikaler Versatz von ca. 20 km statt. Hierbei wurde das Penninikum gegenüber den Südalpen angehoben. Ein großer Teil der Relativbewegung wurde von den Myloniten, der Rest durch die eigentliche, spröde Insubrische Linie aufgenommen. Nur eine randliche Zone der unmetamorphen Südalpen, wie die entlang der Straße besichtigten Mylonite, wurde im Tertiär grünschieferfaziell überprägt.
Lago di Vogorno (Aussicht vom Monti di Ronco). |
Grundlagen der dextralen Verformung. |
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