Das Kartiergebiet liegt im Südwesten des Engadiner Fensters. Dieses SW-NE streichende, tektonische Fenster hat eine Ausdehnung von 55 km Länge und 17 km Breite. Die südöstliche Begrenzung des Fensters bildet die Engadiner Linie.
Im Tertiär führte nördlich der Periadriatischen Naht die anhaltende Einengung des Alpenorogens mit dem Südalpin als Indenter zu seitlicher Extrusion. Das führte zur West-Ost-Dehnung der Alpen. Gleichzeitig bildeten sich metamorphe Dome wie das Engadiner Fenster. Durch die Ausgleichsbewegung (E-W-Dehnung) wurde die ostalpine Oberplatte aufgerissen. Durch Aufwölbung und anschließende Erosion treten heute im Engadiner Fenster die tiefer liegenden penninischen Einheiten zutage, die von ostalpinen Einheiten umrahmt werden.
Das Engadiner Fenster wird vom Ostalpin im Nordwesten von der Silvretta-Decke, im Osten von der Ötztal-Decke und im Süden von der Scarl-Decke begrenzt. Das Fensterinnere wird von den Bündnerschiefern des Walliser-Trogs gebildet, die lokal Ophiolithe enthalten. Am SW-Rand sind über den Bündnerschiefern die Tasna-Decke (Brianconnais-Schwelle), ein etwa hundert Meter breiter Streifen Arosa-Zone (Piemont-Ligurischer Trog) und die Silvretta-Decke (Oberostalpin) aufgeschlossen.
Geologische Übersichtskarte des Engadiner Fensters (Zimmermann 1999). |
Zimmermann, B., 1999. Tektonometamorphe Entwicklung von Tasnadecke und Bündnerschiefern zwischen Val Chöglias, Val Fenga und Val Laver. Diplomarbeit, Uni Basel, Schweiz.
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