04 November 2009

Alpe Arami, Granatperidotit

Nordwestlich der Alpe Arami findet man eine etwa 1,5 km lange und 500 m breite Peridotitlinse vor. Umschlossen ist diese Linse von einer dünnen Eklogitschicht. Es folgt der Tessiner Biotit-Gneis.
Der Peridotit, welcher an einigen Stellen auch Granate enthält, wird als Hochdruckperidotit des Erdmantels gedeutet. Er enthält himbeerfarbene, klare Granate, Olivin und Pyroxen (apfelgrüne Klinopyroxene, dunkelgrüne Orthopyroxene). Die Granate werden zum Teil durch dunkelgrüne Ränder umhüllt. Diese Korona ist ein Abbauprodukt des Granates (Amphibol + Chlorit) bei Druck- und Temperaturabnahme. Aufgrund der Zusammensetzung wird dieser Peridotit als Lherzolith beschrieben.
Mit Hilfe von Datierungsmethoden an Granaten wurde ein Metamorphosealter von ca. 40 Ma (Eozän) bestimmt. In der Bestimmung der Tiefe ist man sich noch uneinig. Der Peridotit könnte bei etwa 56 kbar (150 km Tiefe) entstanden sein, andere Forscher nehmen „nur“ 30 kbar und 100 km Tiefe an.
Die Eklogite in den randlichen Gebieten der Linse sind durch ihre hellgrüne Farbe (Omphazit) geprägt. Sie enthalten außerdem kleine Granate und vereinzelt Disthen. Die Metamorphose wird bei etwa 30 kbar und 800°C abgelaufen sein.

Die Alpe Arami, Startpunkt der kleinen Waldwanderung.
Detaillierte Karte der ultramafischen Gesteine der Alpe Arami (Möckel 1969).
Peridotit (Lherzolith) der Adula-Cimalunga-Decke mit Olivin, Pyroxen und Granat (zum Teil mit dunkelgrüner Korona).

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