04 November 2009

Monti di Ronco, Amphibolit (Strukturübung)

Der permische Amphibolit der Ivrea Zone enthält Hornblende (schwarz) und Plagioklas (weiß). Pistazienfarbener, faserartiger Epidot befindet sich an Bruchflächen. Die Foliation fällt steil gen N ein. Die Ausgangsgesteine waren Gabbro oder Basalt (amphibolitfazielle Paragenese). An Faserharnischen (helle, lange Kristallfasern) wurde eine Paläostressbestimmung durchgeführt.

Vorgehensweise:
1. Orientierung der Bruchflächen messen
2. Faserlineation/ Bewegungslinear bestimmen
3. Bewegungssinn aufnehmen.

Die Auswertung erfolgte mittels Angelier‐Methode. Im Schmidt’schen Netz wird zuerst der Großkreis der Bruchfläche mit dem dazu gehörigem Pol eingezeichnet, dann der Messwert des Linears. Sollte der Linearwert zu weit vom Großkreis liegen, sind die Messungen zu verwerfen. Dann werden vom Linearwert aus 90° entlang des Großkreises abgetragen, dieser Punkt wird mit dem Pol zu einem zweiten Großkreis verbunden. Abhängig vom Bewegungssinn sind 2 der 4 entstandenen Flächen einzufärben.
Die Auswertung wurde für σ1 und σ3 durchgeführt. Unsere Auswertung ergab für σ1 und σ3 keine frei verbliebenen Lücken. Dies kann an einer temporären, tagesformabhängigen Mess‐ und Interpretationsschwäche von uns liegen, so dass wir noch einmal nachmessen müssten. Oder (viel wahrscheinlicher) das Messareal wurde von uns nicht genügend eingegrenzt, denn der westliche Teil des Aufschlusses scheint steiler als der östliche Teil einzufallen, zudem kann es auch Ausreißer durch spätere Reaktivierung gegeben haben.
Das Ergebnis hätte sein sollen, dass die Hauptspannungsrichtung σ1 recht steil einfällt (gen E?). Falls es für σ3 keine Lösung gäbe, so spräche das für eine Dehnung in mehrere Richtungen.

Amphibolit der Ivrea Zone mit Hornblende und Plagioklas.
Harnisch aus Epidot an Bruchflächen.

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